Ausschlüsse

Warum überhaupt Ausschlüsse?

In bestimmte Unternehmen wollen wir nicht investieren. Das sind Unternehmen, die durch ihre Tätigkeit oder ihre Produkte systematisch gegen Normen und Gesetze verstossen. Dazu kommen Unternehmen aus Geschäftsfeldern, die von unseren Versicherten als kritisch eingestuft werden.

Wie gehen wir dabei vor?

Unsere Ausschlusskriterien sind je nach Geschäftsfeld verschieden. Denn jedes Feld birgt andere Risiken – für Umwelt und Gesellschaft, aber auch für uns als Investorin. Je schwerwiegender die Auswirkungen eines Geschäftsfelds auf Mensch und Umwelt, desto konsequenter der Ausschluss.

Einige Geschäftsfelder schliessen wir dabei kategorisch aus. Zum Beispiel, wenn die Unternehmen  dort gegen internationale Abkommen verstossen. Bei anderen Firmen und Feldern orientieren wir uns an einer Umsatzschwelle. Das heisst, wir schliessen ein Unternehmen erst aus, wenn es mehr als einen bestimmten Prozentsatz seines Umsatzes mit Produkten aus einem kritischen Geschäftsfeld erwirtschaftet. Damit vermeiden wir, dass wir die falschen Unternehmen ausschliessen. Zum Beispiel solche, die ausserhalb des kritischen Geschäftsfelds viel Geld in die Entwicklung oder Produktion nachhaltiger Lösungen investieren. Oder deren Unternehmenszweck vor allem in Bereichen liegt, die nach unserer Ansicht unkritisch sind.

In welche Geschäftsfelder wollen wir nicht investieren?

Viele Unternehmen, die wir ausschliessen, sind im Bereich der fossilen Brennstoffe tätig. Dazu gehören Unternehmen, die Kohle fördern oder daraus Strom produzieren. Sowie etliche Unternehmen, die im Bereich Erdöl und Erdgas mit konventionellen oder unkonventionellen Fördermethoden arbeiten. Konventionell wäre das Bohren, eine unkonventionelle Methode das Fracking.

Doch warum schliessen wir nicht alle Öl- und Gasunternehmen von Investitionen aus? Der Übergang (englisch „Transition“) von fossilen hin zu erneuerbaren Energien erfolgt nicht von heute auf morgen. Es braucht Zeit, bis bestehende Technologien verbessert oder neue entwickelt sind. Und es braucht Unternehmen, die diesen Übergang finanzieren oder Lösungen in dem Bereich anbieten. Der Energiesektor investiert viel in diese Transition. Und das unterstützen wir.

Kohle

Kohle ist einer der Energieträger, welcher bei der Verbrennung am meisten CO2 ausstösst. Zudem werden beim Tagebau wertvolle Landflächen zerstört, wie z.B. natürliche Lebensräume, Landwirtschaftszonen oder Wohngebiete. Unserer Ansicht nach wird die Stromproduktion mit Kohle mittelfristig aufgrund von effizienteren Technologien und strengeren Umweltgesetzen immer weniger nachgefragt werden Die Gefahr, ein sog. stranded asset zu werden, steigt erheblich. Aus diesem Grund, und um den CO2-Fussabdruck in unserem Portfolio zu reduzieren, schliessen wir Unternehmen aus, die Kohle fördern oder damit Strom produzieren.

Erdgas und Erdöl

Erdöl und Erdgas zählen wie Kohle zu den fossilen Energieträgern. Beide werden in verschiedenen Bereichen für den Antrieb von Fahrzeugen, für die Erzeugung von Wärme und Strom und in der Produktion in der chemischen Industrie benötigt. Die Förderung von Erdöl und Erdgas wird bereits seit mehr als 150 Jahren betrieben. Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Methoden und Techniken entwickelt. Wir unterscheiden konventionelle und unkonventionelle Fördermethoden.
Bei der konventionellen Methode wird mittels Bohrungen bis in grosse Tiefen der Erde der Zugang zur Erdöl- oder Erdgas-Lagerstätte gelegt. Dort steht der Energieträger unter grossem Druck, weshalb sowohl Erdgas wie auch Erdöl von alleine nach oben strömt.

Gas und Öl kann auch verteilt in Gesteins- oder Sandschichten vorkommen. Hierbei ist die Förderung aufwändiger und darüber hinaus viel umweltschädlicher. Man spricht dabei von einer unkonventionelle Fördermethode. Eine davon ist die Förderung von Schiefergas mittels des sog. Frackings. Dabei wird ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien in tiefe Gesteinsschichten gepresst, um das Gestein durch hohen Druck aufzubrechen. Dadurch kann das wertvolle Gas entweichen. Allerdings werden bei dieser Methode die giftigen Chemikalien im Gesteinsschichten hinterlassen. Deren Auswirkung auf die Umwelt, insbesondere auf das Trinkwasser, können schwerwiegend sein. Darum investieren wir in solche Unternehmen nicht mehr.